Page 21 - Der Verlust Einer Zivilisation

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Die Kirche Zyperns hat sich auch an das US-Bezirksgericht in Indianapolis, Indiana, gewandt, um die geplünderten byzantinis
aus der Kanakariá-Kirche zurückzuerlangen. Die Mosaiken wurden von türkischen Antiquitätenschmugglern entfernt und für
an amerikanische Kunsthändler verkauft. In einemweitreichenden Urteil, das einen Präzedenzfall zum Schutz von Kulturgütern
das Gericht am 3.August 1989 die Rückgabe der geraubten Mosaiken an ihren rechtmäßigen Eigentümer, die Kirche Zype
Beschluss wurde am 24.Oktober 1990 vom US-Berufungsgericht für den siebten Bezirk bestätigt.
ImUrteil des amerikanischen Revisionsgerichts (24.Oktober 1990) zur Rückführung der Mosaiken von Kanakariá nach Zypern, ha
des Revisionsgerichts, Richter Bauer, einen charakteristischen Auszug aus dem Gedicht von Lord Byron „Die Belagerung von
das die Zerstörung der Stadt im Jahre 1715 beschreibt. Bezugnehmend auf die Situation in Zypern, schrieb der Richter:
„Lord Byron hätte bei seiner Erwähnung der türkischen Invasion von 1715 in Korinth auch die zahlreichen Kirchen undMonu
haben können, die heute in Zypern zerstört sind... Wie das Gedicht von Byron beklagt, kann der Krieg die mächtigsten und he
in einfache „Trümmer“ verwandeln. Nur die schlimmsten Widersacher versuchen, persönliche Vorteile aus diesem kollek
ziehen. Diejenigen, die in dem vom Krieg gebeutelten Zypern die Kirchen und Monumente schändeten, die verbliebenen St
und nun Hehlerei betreiben und sie zu hohen Beträgen verkaufen, sind einfach solche Nichtsnutze.“
Diese großartigen, unschätzbaren Kanakariá-Mosaiken wurden 1991 nach Zypern zurückgeführt und sind derzeit in einer A
Erzbischof-Makarios III.-Stiftung in Nikosia zu sehen, während sie auf die Befreiung ihrer Heimatkirche von der türkischen Besa
„Die Odyssee der Mosaiken der Kanakariá Kirche -vom Raub bis zur Auffindung- einem wichtigen Kulturgut der Menschhe
deutsche Byzantinist Klaus Gallas, „ist leider kein Einzelfall. Sie ist ein erschreckendes Beispiel von hunderten, ja tausenden Ku
verschwunden sind und nur selten auf Kunstmärkten in aller Welt aufgefunden werden“. (
FAZ Magazin,
30.März 1990)